Bildung und Ausbildung auf Hof Wörme

  • Warum?
  • Die Antwort?
  • Zusammenleben!
Warum kommen junge Leute zu uns?
  • "Ich wollte nur mal gucken, was die hier so machen - und dann bin ich geblieben."
  • "Ich konnte nicht mehr studieren."
  • "Ich war ganz unten."
  • "Ich wollte nach dem Abitur nicht sofort studieren."
  • "Ich hatte keine Lust mehr zur Schule."
  • "Ich fand es schön, das hier so viele verschiedene Leute zusammenwohnen."
  • "Ich finde es interessant, das hier Theater gespielt und sonst noch einiges gemacht wird."
  • "Ich war schon auf einem Bioland-Hof und wollte sehen, wie die Anthroposophen es machen."
  • "Ich habe mich schon lange mit Permakultur beschäftigt und will Selbstversorger werden."
  • "Ich wollte Landwirtschaft lernen.
An den Antworten kann man die Lebensfragen dieser jungen Menschen nicht erkennen.

Die Motive der jungen Menschen sind noch verschiedener, als diese Antworten und vor allen Dingen verschiedener als die Kategorien Azubi ( staatlich ), Lehrling ( Freie Ausbildung ), Öko-Helfer, Zivi, Hochschulpraktikant, Ferienhelfer, und ihre Suche ist sehr unbestimmt und zum großen Teil in ihren Motiven unbewußt.

Sie alle aber suchen Menschen, die ins Leben eingreifen, sie alle suchen Arbeit, das heißt, sinnvolle Betätigung ihres Körpers, sie suchen den Umgang mit der Natur, sie alle suchen eine Gemeinschaft, sie suchen das wirkliche praktische Leben, die Möglichkeit, in die Welt gestaltend einzugreifen, die jungen Leute suchen Menschen, die in Gemeinschaft an der Natur arbeiten.

Die Gewichtung ist sehr verschieden. Für die einen steht tatsächlich die landwirtschaftliche Fachausbildung am Anfang und im Mittelpunkt. Zum Teil haben sie sich dieses Ziel schon mit 14 Jahren gesetzt. Sie schließen einen Lehrvertrag ab. Zielgerichtet wollen sie bestimmte Betriebszweige kennenlernen, sich das nötige Fachwissen aneignen und die Prüfung bestehen Viele von ihnen entdecken aber bald, daß das Hofleben vielfältiger ist, daß der Weg im Leben nicht ganz so gradlinig ist wie in der Phantasie.

Für andere ist nichts schwerer als die Vorstellung, einen Vertrag abzuschließen, Berichtshefte zu führen oder ähnlich bürgerlichen Unsinn mitzumachen. Sie wollen sich zu nichts verpflichten, weil sie den Sinn all dieser Dinge in ihrem bisherigen Leben nicht einsehen konnten. Die Arbeit aber, die Verantwortung für die übernommene Aufgabe führt schnell dazu, daß sie sich verpflichten, und vieles, gegen das sie sich vorher wehrten, wird von ihnen aus der Sache heraus angenommen.

Bei manchen hat man das Gefühl, sie seien nur wegen der Gespräche gekommen. Die Erkenntnis der Welt, der Tiere, der Pflanzen, des Jahreslaufes hat in der Schule und im Studium nicht befriedigt. Die Gespräche bei der Arbeit, bei den Mahlzeiten, angeregt durch kleine Fragen, aber auch längere Ausführungen zu speziellen Themen ("Morgenarbeit") geben Ausblicke, verwirren, lassen Weltbilder zusammenstürzen und können dabei einen Erkenntnisweg anregen und öffnen. Ebenso geht es natürlich mit den Fragen nach dem Menschen, und viele brauchen nur drei Monate Gespräche beim Jäten, bis sie neue Horizonte für ihren Lebensweg gefunden haben. Aus einer Begegnung, einem Satz, einem Erlebnis mit Tieren, dem Anschluß an Kunst oder Anthroposophie wird ein Lebensmotiv für sie bewußt und sie verschwinden wieder aus der Landwirtschaft.

Andere merken, sie können nicht atmen, wenn das Zusammenleben der Menschen nicht stimmt. Toleranz ist für das, was diese jungen Leute sich heute wünschen, ein zu schwaches Wort. Sie hoffen, das Menschen ohne Ansehen der Person, der Fähigkeiten und Fehler aufgenommen werden, weil sie kommen wollen und weil keine Ausgrenzung stattfindet nach Können, Ansichten, Verhalten oder Schwächen; jeder als Mensch in die Gemeinschaft aufgenommen werden sollte.
Uns wundert es immer wieder, in wie hohem Maße sie diese tolerante Menschlichkeit üben und naturbegabt damit zu sein scheinen. Später merken sie vielleicht, daß diese Fähigkeit eine Voraussetzung für Gemeinschaftsbildung ist.

Manchen aber wird sehr schnell deutlich, daß all das schön gut und wichtig ist, daß aber etwas fehlt, wenn nicht neben der Arbeit noch etwas anderes stattfindet: Diese warten sehnlichst darauf, daß endlich wieder gesungen wird, daß gemeinsam Theater gespielt, Eurythmie gemacht oder Feste gefeiert werden, und es ist interessant, daß wir etwas, welches wir selber für notwendig halten, und welches für uns wichtig ist, oft nur dadurch auf den Höfen passiert, weil die jungen Leute uns dazu bringen, wenn wir uns nicht aufraffen können.

Immer wieder ist es aber die ganz konkrete Arbeit und das tägliche Zusammenleben, die den jungen Menschen weiterhelfen. Das regelmäßige Aufstehen, das gemeinsame Essen, das Versorgen der Tiere, besonders der Kranken, das Kümmern um alte Menschen, die Verantwortung für eine besondere Kultur, ein Tier oder einen Markt führt dazu, daß sich die jungen Menschen selber finden.

Vom Hof, der Arbeit, von der Gemeinschaft geht hier die Wirkung aus. Sie arbeiten an den jungen Menschen, und es ist immer wieder erstaunlich, welche Veränderungen in kurzer Zeit geschehen. Eine sehr wichtige Rolle spielen dabei die Gleichaltrigen, die gemeinsam ihre Ziele und Motive entdecken können, die sich austauschen, Pläne schmieden, auch einen Gutteil sozialer Interaktion miteinander auszumachen haben und sich so, auch bei aller Nachsicht, abschleifen.

Aber wir dürfen uns nichts vormachen. Die eigentliche Frage der jungen Menschen richtet sich immer an die Älteren, und bei aller Toleranz erwarten sie viel von uns. Sie erwarten nicht weniger, als daß wir auf der Suche nach uns selbst und bei der Arbeit an uns selbst ein Stück weiter sind. Das heißt aber nur, daß wir nicht resigniert haben, daß wir uns noch verändern wollen und können und daß wir eine Enttäuschung oder einen Mißerfolg auf diesem Weg besser ertragen und trotzdem weitermachen.

Wir versuchen, auf die Bedürfnisse dieses Alters und des Einzelnen einzugehen. Einmal, weil sie unseren eigenen Wünschen und Vorstellungen entsprechen, zum Anderen, weil dadurch immer wieder Neues auf uns zukommt. Wir versuchen es auch aktiv zu gestalten, versuchen, die latenten, zum Teil unbewußten Fragen und Bedürfnisse an die Oberfläche zu holen, um daraus unseren Tages-, Wochen- und Jahreslauf mit allen Menschen zu gestalten.

Wir glauben, daß wenn wir auf diesem Wege weitergehen, die jungen Menschen auch weiterhin zu uns kommen, weil sie bei uns den Anfang eines Weges entdecken können, den Weg der eigenen Bildung, der Seelen- und Selbstbildung, der, weil er in der Landwirtschaft oder Gärtnerei stattfindet, dabei eine gute, fachliche Grundlage haben muß und deswegen gleichzeitig Fachausbildung ist.

Bitte lesen Sie bitte auch die Informationen der Seite
www.freie-ausbildung-im-norden.de
www.novembertagung.de

Hof Wörme No 2

Viel Raum für Entwicklung...

Wir sind ein großer Demeter-Bauernhof am Nordrand der Lüneburger Heide.

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Unsere Spezialitäten

  • Brot und Kuchen aus dem hofeigenen Holzbackofen, eigener Sauerteig
  • Milch, Käse & Co.
  • Fleisch und Wurst von Rind & Schwein
  • Suppenhühner frisch
  • Obst, Gemüse und Kartoffeln
  • Getreide, Pasta
info (@) hofwoerme.de
+49-4187- 60 98 49
+49-4187- 34 75
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